Wir stehen an einem kritischen Punkt im Kampf gegen die Erweiterung der Tesla-Autofabrik in Grünheide. Trotz einer klaren Ablehnung von 62,1% der Bevölkerung hat die Gemeindevertretung am Donnerstag, den 16. Mai für den Bebauungsplan gestimmt. Diese Entscheidung ignoriert nicht nur das demokratische Votum, sondern gefährdet auch unser Trinkwasser.
Doch unser Widerstand wächst! Unser Protest hat in den letzten Wochen an Kraft gewonnen und das Wasser Wald Gerechtigkeit Camp und die Aktionstage vom 8. bis 12. Mai waren ein beeindruckendes Beispiel für unseren Zusammenhalt und unsere Entschlossenheit. Über 1500 Menschen haben sich auf dem Protestcamp in Grünheide versammelt, um gemeinsam gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werks zu kämpfen.
Das Camp bot eine bunte Vielfalt an Austausch und Programmpunkten, die das breite Spektrum unseres Widerstandes widerspiegelten. Jeden Tag gab es Workshops, Vorträge und Diskussionen rund um die Themen Wasser, Verkehr & (Auto-)Mobilität, Arbeit und Organisierung, Extraktivismus, aktivistische Praxis und Utopien sowie Filmvorführungen und jede Menge Skillshares! Von einer Podiumsdiskussion über die Entwicklung des Widerstands gegen die Tesla-Erweiterung, über Utopien zu ökologisch-sozialer Konversion und Mobilität für alle als soziale Infrastruktur bis hin zu internationalistischen Perspektiven aus Ländern des globalen Südens – es war für jede*n etwas dabei!
Ein Highlight für uns waren u.a. die Gesprächsrunden bei Kaffee und Kuchen mit der lokalen Bevölkerung aus Grünheide. Diese Begegnungen schufen eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Aktivist*innen und Anwohner*innen, bei dem Sorgen, Hoffnungen und gemeinsame Ziele diskutiert werden konnten.
Am Freitag, den 10. Mai haben Aktivist*innen von Disrupt Tesla an mehreren Orten rund um die Tesla Gigafactory Grünheide mit zivilem Ungehorsam ihren Widerstand gegen die Erweiterung zum Ausdruck gebracht. Das Bündnis zeigt sich solidarisch mit den Aktivist*innen von Disrupt. Wir haben Verständnis dafür, dass Menschen zum Mittel des zivilen Ungehorsams greifen, um ihr Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser einzufordern. Nach der Entscheidung des Stadtrates vom 16.05. gilt dies mehr denn je. Wir bedauern jedoch, dass es zu Einschränkungen im Schienen- und Straßenverkehr für die lokale Bevölkerung gekommen ist. Die Polizei hat auf eigenes Ermessen hin die Schienen gesperrt, obwohl sich zu keiner Zeit Menschen im Gleisbett befanden.
Am Samstag, den 11. Mai, fand der Höhepunkt der Camp-Tage mit einer Großdemonstration statt, zu der sich 2000 Menschen vor dem Tesla-Werk versammelten. Mit bunten Plakaten, zahlreichen Redebeiträgen und der klaren Botschaft „Wasser. Wald. Gerechtigkeit. Für eine Verkehrswende jenseits von Tesla“ haben wir die lokale Gemeindevertretung dazu aufgerufen, die geplante Erweiterung zu stoppen und so dem demokratischen Votum der Bürger*innen vor Ort zu folgen.
Dass die Gemeindevertretung am Donnerstag, den 16.05. mit elf Stimmen (sechs Gegenstimmen, zwei Enthaltungen) gegen den Willen der Mehrheit für die Erweiterung gestimmt hat, ist ein Skandal! Die Gemeindevertretung hat damit das demokratische Votum ignoriert und leistet der Politikverdrossenheit weiter Vorschub.
Aber unser Protest geht weiter! Trotz der Entscheidung der Gemeindevertretung, den Bebauungsplan zu genehmigen, ist unser Widerstand ungebrochen. Wir werden weiterhin auf vielfältige und kreative Weise gegen die Umweltzerstörung durch Tesla kämpfen. Lasst uns gemeinsam für den Schutz unseres Wassers und den Respekt vor demokratischen Prozessen kämpfen, in Brandenburg, Berlin und weltweit.
Die Politik will Teslas Profite weiterhin über den Trinkwasserschutz stellen? Unser Protest wird jetzt noch stärker werden, wir machen weiter: für Menschen, Demokratie und Wasser!