Programm

Auf dem Camp wird es viele spannende Workshops und Diskussionen rund um die Themenschwerpunkten Wasser, Verkehr & (Auto)Mobilität, Arbeit und Organisierung, Extraktivismus, aktivistische Praxis und Utopien geben. Die Workshops und Workshopzeiten werden auf dem Camp angekündigt.

Außerdem wird’s ein super Kulturprogramm mit Konzerten, Filmen, Lesungen und einer Party geben!

Das vollständige Programm wird auf dem Camp angekündigt.

Mehr Infos über die verschiedenen Protestveranstaltungen findest du hier.

Wenn du dennoch Fragen zum Programm haben solltest, erreichst uns unter: programm-wwg-camp@systemli.org

Workshops

…zu den Schwerpunkten Wasser, Verkehr & (Auto)Mobilität, Arbeit & ökologisch-soziale Konversion, Theorie, Utopie & Gesellschaftskritik, Extraktivismus, Imperialismus & Widerstand sowie Bewegungen & aktivistische Praxis

  • und jede Menge Skillshares! Meldet euch mit euren Angeboten bei der Programmorga am Infopoint.
  • mit Übersetzung DE-EN bei zwei Podiumsdiskussionen, Flüsterübersetzungen nach Bedarf und Möglichkeiten (bitte bei Übersetzerkollektiv melden), gern auch selbstorganisiert
  • Änderungen vorbehalten; aktuellste Infos am Infopoint im Camp
  • außerdem Filmprogramm am Freitag (s. ganz unten)

Workshopbeschreibungen

Schwerpunkt Wasser

Warum Waldbesetzungen? I Tesla stoppen! Wasser- und Waldbesetzung

Was haben wir aus vergangenen Waldbesetzungen gelernt? Wie können Waldbesetzungen Teil unserer Strategie werden?

Kampf um’s Wasser. Der Widerstand gegen Tesla – Menschen – Vernetzung – Aktionen Podiumsdiskussion mit der BI Grünheide (vsl. mit engl. Übersetzung)

Die Präsentation mit anschließender Diskussionsrunde mit Aktiven zeichnet die Entwicklung des Widerstandes von den ersten Treffen der Kritiker, den ersten Demonstrationen bis zur weltweiten Vernetzung und der Koordination der Anti-Tesla Aktionen nach. Deutlich wird dabei, dass diese Entwicklung auch etwas mit den Menschen gemacht hat. Aus den Standortkritikern wurden Menschen, die sich für eine faire Mobilitätswende, soziale Gerechtigkeit und gegen kapitalistisches Wachstum weltweit einsetzen

Moderation: Heiko; Sprecher*innen: Steffen, Manu, Heiko, Karolina, Nadine

Die Folgen der Gigafactory – Darum müssen wir den weiteren Ausbau stoppen
Podiumsdiskussion mit der BI Grünheide (vsl. mit engl. Übersetzung)

Die Vorträge legen die bereits jetzt schwerwiegenden Folgen der Tesla-Ansiedlung für die Region aber auch ganz Brandenburg dar: ökologische Schäden, soziale Verwerfungen wie auch die Minderung des Vertrauens in die demokratischen Prozesse und den Rechtsstaat. Die Änderungen in der Parteienlandschaft werden vorgestellt.

Moderation: Manu; Sprecher*innen: Heiko, Steffen, Steffi, Manu, Sven

„Wasser ist Leben – Kohle ist Gier“. Wasserkämpfe in der Lausitz I Umweltgruppe Cottbus

Wie beeinflussen die Tagebaue die Spree und somit das Trinkwasser von Millionen Menschen in Berlin und Brandenburg? Was gibt es dagegen bereits für Widerstand? Was passiert eigentlich gerade in der Lausitz? Ist der Spreewald noch zu retten? Ein kurzer Bericht mit anschließendem Gespräch über die aktuellen Kämpfe in der Lausitz und wie mensch unterstützen kann.

Schwerpunkt Verkehr & (Auto)Mobilität

Mobilität für alle. Für eine Verkehrswende jenseits von Tesla


Podiumsdiskussion mit Inputs von Katja Anclam, Anna Baatz und Annika Fuchs, Moderation: Alex (SiG) Verbrenner durch teure und umweltschädliche E-Autos zu ersetzen, ergibt keine ökologische und soziale Verkehrswende. Die wird es nur mit mehr öffentlichen Verkehrsmitteln und weniger PKW geben.
Auch ohne eigenes Auto sollen in Zukunft alle hinkommen, wohin und wann sie wollen – und zwar unabhängig davon, wo sie wohnen, wie viel sie verdienen, wie alt und welchen Geschlechts sie sind. Wie das funktionieren kann, wollen wir mit euch diskutieren.

KATJA ANCLAM ist Mobilitätsexpertin, Geschäftsführerin und Bereichsleiterin Kommunikation und Medien beim Deutschen Institut für Gutes Leben und spricht über Möglichkeiten der Verkehrswende im ländlichen Raum.
ANNA BAATZ kämpft mit dem Volksentscheid Berlin Autofrei für eine gemeinwohlorientierte Verkehrswende in der Stadt und bringt Einblicke in die Stärken und Tücken direktdemokratischer Prozesse mit.
ANNIKA FUCHS ist Referentin für Mobilität bei ROBIN WOOD. Sie setzt sich für Mobilitätsgerechtigkeit ein und fragt danach, wie Teilhabe an Mobilität für alle möglich ist, unabhängig von Geschlecht oder finanziellen Ressourcen.

„Nichts ist unmöglich – über den automobilen Kapitalismus und sein Ende“ I TOP B3RLIN

Für uns ist klar, dass die Produktionsmittel demokratisiert werden müssen und an die Stelle des kapitalistischen Wachstumszwangs eine vernünftige Organisation der gesellschaftlichen Produktion treten muss. Klingt nach schwer zu erreichender Utopie, ist aber die einzig realistische Antwort auf die Klimakrise. Irrational und verträumt sind vielmehr jene, die ein Weiter-so propagieren.“ – VertreterInnnen des Bündnis‘ …ums Ganze! stellen die Broschüre vor, die sich mit dem Verhältnis von Umweltzerstörung, Automobilität und Kapitalismus beschäftigt

++unter Vorbehalt ++

Arbeit & ökologisch-soziale Konversion

Tesla-Belegschaft und Ökologiebewegung – Was trennt uns, was verbindet uns? I Janine & Friedemann

(vsl. mit engl. Übersetzung, möglicherweise auch Frz./Arab.)
Seit Beginn der Ansiedlung von Tesla in Grünheide argumentieren Fans und Befürworter, inklusive der Brandenburger Landesregierung um Tesla-Fanboy Jörg Steinbach, mit dem Gewinn von Arbeitsplätzen. Kritik und Forderungen von Anwohnenden, Umwelt- und Klimagerechtigkeitsaktivist*innen wird überwiegend mit diesem Gegenargument und einer allgemeinen Lobpreisung des Wirtschaftswachstums im „unterentwickelten“ Brandenburg begegnet. Selbst innerhalb dieser neoliberalen Perspektive ist das Argument in Zeiten von Fachkräftemangel fragwürdig, ganz zu schweigen von notwendigen wachstumskritischen Perspektiven.
Den meisten Tesla-Arbeitenden ist die ökologische Krise sicher bewusst und dass wir gemeinsam in einer intakten Umwelt leben wollen. Darüber hinaus gibt es aber auch große Kritik an der Art der Arbeitsplätze: Von mangelnder Arbeitssicherheit und hohen Krankenständen ist ebenso die Rede, wie von extremem Konformitäts- und Leistungsdruck sowie intransparenten Beförderungen und Kündigungen. Aktuelle fürchtet ein Großteil der Belegschaft massenweise Entlassungen aufgrund von konjunkturbedingten Absatzschwächen Teslas.
Wir wollen uns in dem Workshop mit der Perspektive der Belegschaft beschäftigen und sowohl Unterscheide als auch Verbindendes mit den Umwelt- und Klimagerechtigkeitskämpfen suchen. Dazu bringen wir Geschichten und Anekdoten aus unserer aktivistischen und wissenschaftlichen Arbeit mit, wollen aber vor allem mit den Workshop-Teilnehmenden ins Gespräch kommen. Wir verstehen alle Teilnehmenden als Expert*innen und sind gespannt auf die unterschiedlichen Perspektiven, die wir durch unsere verschiedenartigen Hintergründe mitbringen und die wir zusammenführen und diskutieren wollen.

Stop bowling alone, let‘s strike together: Politische Streikbewegungen am Beispiel von #WirFahrenZusammen


Nach Jahren der strategischen Suche differenzieren sich neue Zweige der Klimabewegung aus. Die Kampagne #WirFahrenZusammen setzt dabei auf eine Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften. Was sind die Hürden und Potentiale von Organizing in den Betrieben für einen Gegenmachtaufbau der Klimabewegung? Wie den Climate Labor Turn vollbringen, von dem so viel geredet wird? Mit einem Rückblick auf die Kampagnenerfahrungen des letzten Jahres wollen wir in den Austausch darüber kommen, wie Klassenkampf gegen die Klimakrise aussehen kann und welche künftigen Bündnisse denkbar sind.

Info, Gespräche, offener Austausch I AG Bäuerliche Landwirtschaft (jABL)

über bäuerliche Perspektiven im Allgemeinen und in Bezug auf Wasser im Besonderen Donnerstag, 11-16 Uhr, Pavillon 2

Konversion der Autoindustrie I Stephan Krull*
Krise? Von welcher Krise ist zu reden und welche Rolle spielt Tesla dabei? Die Konversion der Autoindustrie hin zur Schienenfahrzeugproduktion ist industriepolitisch geboten und die letzte Chance für gute Arbeit. Zur Rolle der Gewerkschaft und zu Strategien der Zusammenarbeit von Klimabewegung und Gewerkschaft.

Mitveranstalter: Linksjugend [’solid] Brandenburg *

Verkehrswende selber machen I Tobi Rosswog

Gemeinsam bunte Aktionen und kreative Kampagne gestalten. Dafür braucht es nicht viel. Nachdem ein paar Aktionen aus den letzten zwei Jahren der Kampagne „VW steht für VerkehrsWende“ vorgestellt werden, gehen wir in die Praxis: welche Aktionsidee habe ich und wie lässt sich diese umsetzen? Vielleicht schauen wir auch gemeinsam, was wir beim Finale der Wolfsburger Festspiele am 29.5. auf Einladung der VW Hauptversammlung in Wolfsburg gemeinsam in kreativen Kleingruppen auf die Beine stellen können. Finden wir es gemeinsam heraus.

Lesekreis „Stoffwechselpolitik“ I LEA

„Es ist vor allem die Arbeit, die unsere Umwelt, zum Guten wie zum Schlechten, hervorbringt. Wenn wir die Ursachen der ökologischen Krise verstehen wollen, müssen wir deshalb die Arbeitswelt ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken.“ (Simon Schaupp, in: „Stoffwechselpolitik. Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten“): Ein*e Teamer*in wird Leute verbinden, die sich mit Stephan Schaupps neuem Buch gemeinsam befassen wollen und sich selbstorganisiert zu einem Lesekreis verbinden.

Labour turn der Klimabewegung von „Wir fahren zusammen“ zu „Wir produzieren zusammen“? I Janina Puder, Klima und Klasse* (Jena)

„Wir fahren zusammen“ ist der Name der Allianz zwischen FFF &Co., Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di zur Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Kampagne verdeutlicht, dass Klimaaktivist:innen nicht mehr bereit sind, die Klimabewegung und die Beschäftigten, soziale Anliegen und den Kampf gegen die Klimakatastrophe gegeneinander auszuspielen. Es hat sich gezeigt, dass beide stärker sind, wenn sie zusammenhalten. Doch während die Gemeinsamkeiten zwischen den Beschäftigten im ÖPNV und den Forderungen der Klimabewegung groß sind, scheinen die Hürden für einen gemeinsamen Kampf von Klimaaktivist:innen und Industriebeschäftigten deutlich höher zu sein. Dennoch ist die Industrie klimapolitisch von elementarer Bedeutung. Der Kampf gegen die Klimakatastrophe kann nicht ohne einen schnellstmöglichen ökologischen Umbau und stellenweisen Rückbau der Industrie gelingen. Doch auch hier heißt es: Dies kann nicht auf Kosten der dort Beschäftigten durchgesetzt werden. Wir stehen also vor dem Dilemma, dass sozial-ökologische Allianzen in der Industrie zwar mehr als notwendig sind, die Voraussetzungen für die Bildung dieser jedoch ungleich höher sind. Der Workshop skizziert die Industrie als Aktionsfeld für die Klimabewegung und fragt danach, wie sozial-ökologische

Allianzen aufgebaut und erfolgreich sein können. Gemeinsam wollen wir diskutieren, wie man von „Wir fahren zusammen“ zu einer breiten Mobilitätswendekampagne gelangen kann und wie die Industrie – v.a. die Autoindustrie – gemeinsam mit den Beschäftigten von Zentren der Umweltzerstörung zu Zukunftsbranchen einer sozial-ökologischen Verkehrswende gemacht werden können. Dabei wollen wir auch kritisch diskutieren, ob der labour turn in der Klimabewegung eine Zukunft hat und mit welchen Herausforderungen Klimaaktivist*innen konfrontiert sind, wenn es darum geht sozial-ökologischen Allianzen zu einer ökologischen Arbeiter*innenbewegung weiterzuentwickeln.

Mitveranstalter: Linksjugend [’solid] Brandenburg *

Theorie, Utopie & Gesellschaftskritik

Die Shoppingmall ist tot – es lebe das Sorgezentrum! I Cleo und Inga

Konsum ist out, Sorge ist in. Die Sorge umeinander und den Planeten gehört ins Zentrum einer postkapitalistischen und postfossilen Wirtschaft und unserer Nachbarschaften. Was brauchen wir in unseren zukünftigen Sorgezentren? Wir laden ein zum gemeinsamen Utopisieren und teilen unsere Erfahrung bei der Kampagne Sorge! Ins ParkCenter.

Das Klima des Kapitals I Valeria, LEA und Solidarisches Potsdam

Marx ist bekannt für seine umfassende Analyse der kapitalistischen Produktion. Weniger bekannt dürfte sein, dass darin das Problem der Naturausbeutung eine zentrale Rolle spielt. Warum ist das so? Und (warum) ist es für uns heute immer noch relevant, uns damit zu beschäftigen? Über diese Fragen wollen wir anhand von Textstellen aus dem Kapital gemeinsam diskutieren.

Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer? Was ist Antisemitismus und wie verhält er sich zum Rassismus? I Christoph, Blickwinkel e. V.

Eigentlich könnte es so einfach sein: Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Einstellungen, die von allen gemeinsam bekämpft werden müssen. Aber auch wenn beide historisch eng miteinander verbunden sind, funktioniert Antisemitismus etwas anders als Rassismus und Unterschiede zwischen den historischen und theoretischen Bezugnahmen von Rassismus- und Antisemitismuskritik führen häufig zu Auseinandersetzungen und Grabenkämpfen mit wechselseitigen Ausschlüssen, Relativierungen und Beschuldigungen. Dieser Workshop soll praktisch und theoretisch auf die Merkmale des Antisemitismus sowie auf dessen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Rassismus eingehen und dabei auch der Frage nachgehen, ob und wie diese beiden Kämpfe, die eigentlich zusammen gehören auch zusammen gedacht und umgesetzt werden können.

Klimakrise und Faschismus I Solidarisches Bündnis gegen Rechts

Während im Zuge der Klimakrise Ökosysteme zerstört und natürliche Ressourcen knapp werden, sind in Europa Nationalisten auf dem Vormarsch. Nicht nur wird die Festung Europa immer weiter ausgebaut, weltweit wird legale Migration eingeschränkt und die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten massiv beschnitten. Wir wollen uns in diesem Vortrag fragen, wieso Krisen globalen Ausmaßes zu einem Aufschwung nationalistischer Antworten führen und wieso Antifa und die Klimagerechtigkeitsbewegung zusammengehören.

Im Rahmen des Vortrages stellt sich zudem das Solidarische Bündnis gegen Rechts Berlin vor, welches Antifaschist*innen in Ostdeutschland im Kampf gegen die AfD unterstützt.

System Change not Climate Change? Das System Kapitalismus und die sozial-ökologische Krise I
Walli , LEA & Naturfreunde Jugend Leipzig*

Wir wollen uns die Zusammenhänge von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft anschauen. Was ist eigentlich die sozial-ökologische Krise, in der wir uns befinden und ihre Ursachen? Wir werfen einen Blick auf die Begriffe von ‘Gesellschaft’ und ‘Natur’, die Entstehungsgeschichte des Kapitalismus und seine grundlegenden Funktionsmechanismen. Es wird, warum die kapitalistische Warenproduktionen immer weiter wachsen muss und Unternehmen, Staat und Politik diesem Wachstumszwang folgen müssen. Am Ende steht immer die Frage, was wir tun können. System Change statt Climate Change? Oder ist schon Ende Gelände beim Klima?

Mitveranstalter: Linksjugend [’solid] Brandenburg *

Vergesellschaftung und Öffentlicher Luxus I communia

Damit die Wirtschaft uns allen dient, muss sie uns allen gehören. Für Öffentlichen Luxus muss Mobilität klimagerecht, demokratisch organisiert sein und allen zur Verfügung stehen. Elon Musk enteignen, den Mobilitätssektor vergesellschaften sind notwendige Schritte, um die zerstörerische Eigentumsordnung zu durchbrechen. Aber was hat es mit dem Vergesellschaftungsartikel im Grundgesetz eigentlich auf sich? Wie können wir Vergesellschaftung für eine demokratische Wirtschaft nutzen? Und was bedeutet das konkret für Tesla und den Mobilitätssektor?

Extraktivismus, Imperialismus & Widerstand

Die EU im Lithium-Rausch – Grüne Opferzonen an den Rändern Europas I Carla, I.L.A. Kollektiv

In Zeiten globaler Lieferkettenprobleme will die EU die Versorgung mit Lithium für ihre Auto-Industrie sichern. An den Rändern Europas sprießen neue Bergbauprojekte wie giftige Pilze aus dem Boden. Von Politik und Industrie heißt es: Dreifacher Lotto-Gewinn – für Wirtschaftswachstum, für geopolitische Unabhängigkeit und für Nachhaltigkeit. Doch in den Regionen regt sich Protest.

In diesem Workshop schauen wir gemeinsam auf den aktuellen politischen Kontext europäischer Rohstoffpolitik, verschaffen uns einen Überblick über die neu entstehenden Lithium-Protestregionen in Europa und zoomen dann nach Spanien rein: Wogegen und wie wehren sich die Menschen dort? Wieso sprechen sie von grünen Opferzonen? Und für wen ist der neue Lithium-Rausch ein Lottogewinn?

Ökoimperialismus und gesellschaftliche Widerstände in Chile I Nina Schlosser (LAG Klimagerechtigkeit Die Linke)

Die vorherrschenden Produktions- und Konsummuster in kapitalistischen Ländern wie Deutschland verschärfen die globale Klimakrise. Die Elektrifizierung von Automobilität als dominante Dekarbonisierungsstrategie blockiert allerdings nicht nur das Gute Leben für Alle hierzulande, sondern zerstört die Natur in rohstoffexportierenden Ländern und vertieft jahrhundertealte hierarchische, neokoloniale sowie rassifizierte Macht- und Herrschaftsverhältnisse.

Am Beispiel Chile, dem Hauptlithiumlieferanten sowohl der Bundesregierung als auch der EU, nehmen wir in den Blick, wie die herrschenden Kräfte, u.a. staatliche Akteure und Autobauer, diesen ungleichen Tausch trotz gesellschaftlicher Widerstände absichern. Eine hegemonietheoretisch

informierte Zeitdiagnose macht deutlich, wie wirkmächtig Diskurse, Alltagspraxen, (Infra-)Strukturen und Institutionen sind, die eine „imperiale Lebensweise“ – auf Kosten anderer – absichern. Gleichzeitig zeigt sie uns, an welchen Stellen wir das grün-kapitalistische System an den Wurzeln packen können, um dieses kollektiv umzukrempeln. Wie, das überlegen wir uns gemeinsam.

Extractivism, Migration and Energy Transition: Perspectives from the Global South (EN) I Orsi & Dani, Bloque Latinoamericano Berlin

The workshop seeks to discuss the interconnections of extractivism from the south to the north with the dynamics of worker migration and their labor rights. It also seeks to analyze how the “green” energy transition is taking place at the expense of the global south and with environmental consequences for all.

Extractivismo, Migración y Transición Energética: Perspectivas desde el Sur Global (Español)

El taller pretende debatir las interconexiones del extractivismo del sur al norte con las dinámicas de la migración de trabajadores y sus derechos laborales. También pretende analizar cómo la transición energética „verde“ se está produciendo a costa del sur global y con consecuencias medioambientales para todos.

E-Autos retten das Klima? Von wegen! I Vanessa, PowerShift

E-Autos gelten als klimafreundliche Alternative zum Verbrenner. Dabei werden auch für ihre Herstellung jede Menge Ressourcen verbraucht. Und die Rohstoffe für die Batterien werden oft unter katastrophalen Bedingungen abgebaut. In dem Workshop lernen die Teilnehmenden nicht nur, wie viel Aluminium, Kupfer und Co. in den Batterien steckt, sondern auch, was E-Autos mit Landraub, toxischen Schlammlawinen und Biodiversitätsverlust zu tun haben.

Wasserkämpfe in Bewegung I Timo, Klima*Kollektiv*

Was braucht es für eine gelingende Wasserbewegung? Wo sind Hotspots und vor welchen Herausforderungen und Möglichkeiten stehen wir? Nach einem Input von Timo vom Klima*Kollektiv (Mitherausgeber des Zines „Wasserkämpfe in Bewegung“) möchten wir diese Fragen gemeinsam diskutieren.

Mitveranstalter: Linksjugend [’solid] Brandenburg *

Bewegungen & aktivistische Praxis

Regionalentwicklung von unten? I Andrea Vetter

Brandenburg und insbesondere Ostbrandenburg entwickelt sich zur Modellregion des Grünen Kapitalismus. Als „Wirtschaftsregion Oderland Spree“ und „Metropolregion Ost“ wird Ostbrandenburg derzeit aktiv von der Regionalpolitik gebrandet, um den „Tesla-Effekt“ zu nutzen und weitere Investor*innen anzulocken und Industriegebiete auszuweisen. Dahinter liegt die Erzählung, dass nur Wirtschaftswachstum Wohlstand und Lebensqualität schaffe und daher eine grüne Industrialisierung Brandenburgs zum Wohle aller sei. Die massiven Verteilungskonflikte um Land und Wasser werden dabei ignoriert. Es gibt aber auch eine entgegengesetzte Regionalentwicklung von unten in Ostbrandenburg: lokale Freiraum-Orte verbünden sich zu Commons-Netzwerken und entwickeln neue

Modelle für eine queer-feministische, subsistente und antifaschistische Region. Wie lässt sich diese Vision für ein gutes Leben für alle von unten für die Region weiterentwickeln und verbreiten?

Langfristiger Aktivismus im Kampf gegen die Klimakrise und globale Ungerechtigkeiten I Ausgeco2hlt

Wir geben uns alle richtig Mühe, machen tolle und wichtige aktivistische Arbeit und haben als Bewegung in den letzten Jahren auch schon ein bisschen was erreicht. Aber wenn wir ehrlich sind, dann werden wir die Probleme, die wir lösen wollen, auf absehbare Zeit nicht hinter uns lassen. Das kann uns einzeln und auch als Gruppen und ganzer Bewegung ganz schön den Wind aus den Segeln nehmen. Es stellt uns vor die Herauforderung, wie wir mit Hoffnungslosikgeit und Überarbeitung umgehen und auch, wie wir langfristig unsere Leben gestalten können, in denen Raum für Aktivismus ist, ohne das anderes Wichtiges zu kurz kommt.
In diesem Workshop wollen wir uns mit individuellen und kollektiven Strategien für einen langjährigen Aktivismus beschäftigen. Bei Interesse schaffen wir auch einen Austauschraum, wie wir unsere Leben finanzieren (könnten).

Solidarity will win /Eine Ratgeberin für Klimabewegte

„Du hast auch das Gefühl, dass die Welt so wie sie ist nicht bleiben kann? Du willst aktiv etwas bewegen? Dann: Let’s organize! I Interventionistische Linke
In den Auseinandersetzungen um den Hambacher Forst sind tausende Menschen zusammengekommen. Gemeinsam haben wir es geschafft, einem riesigen Konzern wie RWE die Stirn zu bieten. Wenn wir uns zusammentun, dann können wir etwas verändern. Natürlich kannst du dich einer bestehenden Gruppe anschließen (z.B. der Interventionistischen Linken), aber eine lebendige Bewegung basiert auf vielen aktiven lokalen Gruppen. Triff dich mit Freund*innen, ladet zu einem offenen Treffen ein und setzt eigene Ideen um. Menschen von der iL stellen ihre Organisierungsbroschüre vor (falls sie nicht anderweitig eingebunden sind).

++unter Vorbehalt ++

Infotalk: Mass Action and Climate Camp in Sweden Summer 2024 I Take Concrete Action, Schweden

Members from the radical climate network Take Concrete Action talk about the current state of the Swedish forestry industry and how it affects both ecology and politics. They then present their plans for a climate camp and mass action in Sweden in June!

Antifaschismus in Brandenburg/Ostdeutschland I N.N.

Details vor Ort im Camp

Plenum „Wie weiter?“

Was soll nach dem Camp passieren? Wie wollen wir in Verbindung bleiben, auf das Geschaffene aufbauen, wie unsere Kämpfe weiter verbinden? Das wollen wir gemeinsam diskutieren.

FILMPROGRAMM

Das knirschende Gold (2023)

Sprache: dt.
Der Film „Knirschendes Gold“ beleuchtet die Schattenseiten des Kiesabbaus für die Natur und die Menschen anhand konkreter Beispiele im Rhein-Main-Gebiet! Dort befindet sich wertvoller Sand unter der Erde. In unserer profitorientierten Welt wird der Sand immer schneller abgebaut und wenig Rücksicht auf die Natur genommen. Wertvolle Wälder sollen dem Kiesabbau weichen, obwohl wir diese im Kampf gegen den Klimawandel und für die Trinkwasserversorgung der Metropolregion sehr dringend brauchen.

Der laute Frühling (2024)

Sprache: dt/engl mit engl UT
In der globalen Klimabewegung setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir einen Systemwechsel brauchen. In „Der laute Frühling“ schauen wir mit Hilfe von animierten Sequenzen in die Zukunft und beschreiben, wie jene tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, die wir brauchen, aussehen könnte.

Lasst und Aufstehen! – Das Fabrikkollektiv GKN (2022)

italienisch mit dt. UT
422 Arbeiter*innen einer Autoteilefabrik in Campi Bisenzio bei Florenz wurden im Juli 2021 fristlos entlassen. Seitdem haben sie die Fabrik besetzt, verschiedene Veranstaltungen und Demonstrationen mit zehntausenden Leuten organisiert, und eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Sie wollen ihren Arbeitsplatz in eine ökosozialistische Fabrik umwandeln, die von den Arbeiter*innen selbst betrieben wird und Solarpaneele oder Lastenfahrräder herstellt. Sie sprechen aber auch über ihre Zusammenarbeit mit Klimaaktivist*innen und darüber, was sie gerne produzieren würden. Auch darüber, dass, so wie die Dinge stehen, nicht die Arbeiter*innen verantwortlich sind für die ökologischen Schäden, die die Produktion anrichtet:
„Mich hat niemand gefragt was ich gerne produzieren würde als sie mich eingestellt haben. Sie haben mich eingestellt und fertig.“ (aus dem Video)

LÜTZERATH – gemeinsam für ein gutes Leben

Kino Movieland Erkner

mit * gekennteichnet: Mitveranstalter Linksjugend [’solid] Brandenburg