Tesla und das Wasser

Eine Gigafabrik im Trinkwasserschutzgebiet

Die Tesla-Fabrik in Grünheide steht zu zwei Dritteln im Trinkwasserschutzgebiet Erkner-Neu Zittau, mit Wasserschutzzone III A und III B. Doch was bedeutet das genau? Unser Trinkwasser stammt zum überwiegenden Teil aus dem Grundwasser. Weil es nur unter enormen technischen Aufwand möglich ist, Verunreinigungen aus dem Grundwasser zu beseitigen, sollen Wasserschutzgebiete dafür sorgen, die Wasserqualität in den Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen für heutige und künftige Generationen zu schützen. So darf beispielsweise keine intensive landwirtschaftliche Nutzung stattfinden, die mit hohen Nitrat-Konzentrationen im Grundwasser einhergeht. 

Zone III ist die äußere Zone des Einzugsgebietes, hier muss sichergestellt werden, dass keine chemischen oder radioaktiven Verunreinigungen stattfinden (1). Verboten sind außerdem:

  • Ablagern von Schutt, Abfallstoffen, wassergefährdenden Stoffen
  • Anwendung von Gülle, Klärschlamm, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln
  • Massentierhaltung
  • Kläranlagen
  • Sand- und Kiesgruben (2)

Dennoch wurde eine Gigafabrik genehmigt, in der eines Tages nach Teslas Plänen bis zu 2 Mio. Autos pro Jahr produziert werden sollen!

Tesla gefährdet unser Trinkwasser!

Und schon die Anfangsphase zeigt, dass unser Trinkwasse nicht sicher ist! Seit dem Inbetriebnahme der Tesla-Fabrik Ende 2021 wurden bis September 2023 ganze 26 Umwelt-Havarien gemeldet! Dazu gehören der Austritt von:

  • 15.000 Liter Tauchbad in der Lackiererei
  • 13 Tonnen flüssiges Aluminium
  • 50 und 150 Liter Diesel
  • 300 Liter Löschwasser nach einem Brand
  • 250 Liter Diesel in einer illegal errichteten Tankstelle

Außerdem wurden set März 2022 ganze acht Brände gemeldet unter anderem auf einer illegalen Mülldeponie auf dem Gelände, auf der eine geschredderte Battrie Feuer fing (3).

Obwohl das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) über die Vorfälle bescheid wusste, wurde der zuständige Wasserverband WSE noch nicht einmal informiert. Zuständige Behörden sind sich scheinbar sicher, dass unser Trinkwasser nicht gefährdet sei. Doch wer prüft das eigentlich?

Tesla prüft selbst die Qualität des Grundwassers!

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), zu dem auch die Entnahmestellen in Grünheide gehört, versorgt rund 170.000 Einwohner mit Wasser. Auch Berlin bezieht Wasser aus dem Gebiet. Eigentlich ist der WSE dafür zuständig Qualitätsprüfungen des Grundwassers durchzuführen. Doch im Fall von Tesla ist mal wieder alles anders. Anstatt dass der WSE oder eine unabhängige Behörde die Prüfungen durchführt, darf Tesla selbst eine Firma beauftragt die rund zwei Dutzend Grundwassermessstellen auf dem Tesla-Gelände zu überwachen. Die Berichte sind weder öffentlich zugänglich noch sind sie dem WSE selbst bekannt (4).

Wir fordern unabhängige Kontrollen der Auswirkungen auf Boden und Wasser!

Keine riskante Industrie im Wasserschutzgebiet!

Quellen

(1)  https://www.hlnug.de/themen/wasser/wasserschutzgebiete

(2) https://www.w-s-e.de/#c166-3

(3) https://www.tagesspiegel.de/berlin/lack-aluminium-diesel-und-loschwasser-im-boden-tesla-hat-in-grunheide-bisher-26-umwelt-havarien-gemeldet-10540618.html

(4) https://www.stern.de/wirtschaft/tesla–die-aussagen-von-dietmar-woidke-zur-stern-recherche-im-faktencheck-33882072.html