🌱Im Westen Serbiens liegt das Jadar-Tal. Anfang der 2000er wurde dort das größte Vorkommen von Lithium in Europa entdeckt. Das britisch-australische Bergbau-Unternehmen Rio Tinto hat seit Jahren vor, das wertvolle Metall in der Region abzubauen. Rio Tinto ist bekannt für Korruption, Landzerstörung und Wasserverschmutzung.
✊Im Wahljahr 2022 musste allerdings die serbische Regierung unter Präsident Aleksandar Vučić infolge von riesigen Massenprotesten das Vorhaben für offiziell gestorben erklären. An den Protesten nahmen Menschen mit verschiedenen politischen Hintergründen teil, viele einte die Kritik an die anstehende neo-koloniale Ausbeutung von der europäischen Peripherie für eine vermeintlich „grüne“ Transformation.
😡Die Pläne wurden aber in Wahrheit nie aufgegeben, sondern heimlich weiterverfolgt: Rio Tinto hat die ganze Zeit Grundstücke in der Region gekauft. Erst dieses Jahr wurde die Absicht öffentlich gemacht, das darunter liegende Lithium abzubauen. Und im Juli 2024 haben EU-Vertreter und die Serbische Regierung in Belgrad, in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und Mercedes-Benz-Vorstandsvorsitzende Ola Källenius, ein Abkommen zum Abbau von Lithium unterzeichnet.
🔥Die Proteste, die nach den Regierungsankündigungen von 2022 abgeflaut waren, sind nun wieder aufgeflammt: Im August sind Zehntausende von Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Protest gegen die ökologische Zerstörung dieser naturbelassenen Region kundzutun.
✊Linke Aktivist*innen kritisieren weiterhin, dass eine extraktivistische Ökonomie der serbischen Bevölkerung keine Vorteile bringt. Infolge dessen erfahren sie ein extremen Ausmaßes an Repression.
🖌Aleksandar Matković ist einer von ihnen: Er ist Wirtschaftswissenschaftler, begleitet die Proteste seit Anfang an, hat davon auch auf Veranstaltungen in Deutschland berichtet und war schon mal in Grünheide mit Vertreter*innen der BI. Nachdem er am 17. August einen offenen Brief gegen den geplanten Lithium-Abbau im Jadar-Tal veröffentlicht hatte, bekam er Drohnachrichten gegen ihn und seine Angehörige. Ähnlich wie ihm geht es momentan zahlreichen Aktivist*innen, die die Brutalität zu spüren bekommen, mit der gewinnbringende wirtschaftliche Projekte zu jedem Preis durchgesetzt werden.
🩸Der Konzern Rio Tinto hat schon für einige Skandale gesorgt. Die Firma war involviert im Bürgerkrieg in Papua-Neuguinea durch Bau der Bougainville Copper Mine (1989). Diese Mine vergiftet bis heute Wasser in der Region. In Australien kam es Protesten, weil Rio Tinto heilige Felshöhlen der Aborigines gesprengt hatte (2020). Im März 2023 musste der Konzern 15 Mio $ Starfe zahlen wegen Bestechung für Schürfrechte in Guinea. Vor ein paar Tagen forderten Apache Stronghold (eine Gruppe Indigener der San Carlos Apache in Arizona und Naturschützern) den Supreme Court der USA auf Rio Tinto Zugang zu Land mit religiöser Stätte zu verwehren.
✊Wir solidarisieren uns mit den Protesten in Serbien gegen Lithium Extraktivismus. Wir solidarisieren uns mit den von Repression betroffenen Aktivist*innen, wie Aleksandar Matković.
❗️Teilt die Informationen! Deutschland will von Ressourcen profitieren und die Folgen des Abbaus auf andere Regionen verschieben. Dabei hat Deutschland die größten Lithiumvorkommen in Europa.
💧Tesla den Hahn abdrehen heißt: Lokal und global für Wassergerechtigkeit kämpfen und sich gegen Extraktivismus stellen!